Update

In den letzten Wochen ist mir aufgefallen das wir, ohne es richtig zu bemerken, immer mehr in die Community hier vor Ort hineinkommen. Der Kontakt zu den Lehrern an beiden Schulen wird immer enger und freundschaftlicher und wir hatten unsere erste Einladung bei einer Lehrerin zu Hause. Sie hat ein grosßartiges afrikanisches Essen für uns gekocht, was unter Anderem aus Reis und Fleisch mit Gemüse und einem total süßem, leckeren, kuchenähnlichen Nachtisch bestand. Sie ist hauptsächlich für uns Freiwillige zuständig und steht im Kontakt zum ASC. Sie und ihre Familie haben uns mehrmals angeboten, immer zu ihnen zu kommen wenn etwas ist oder wenn wir einfach Lust haben sie zu besuchen. Das haben wir auch schon öfter gemacht und wir fühlen uns dort sehr wohl! Dann hat uns ein Lehrer von der St. Patricks School einmal mit in die Kirche genommen. Es ähnelte einem katholischen Gottesdient in Deutschland, ist aber sehr viel lebendiger. Ein kleiner Gospelchor hat unglaublich gut gesungen, genauso wie die gesamte Gemeinde. Wenn zwischen den Gebeten und Pedigten Lieder angestimmt werden, klatschen die Leute mit und singen mit voller Überzeugung. Das war so eine tolle Atmosphäre! In dieser Kirche gibt es keine genaue Kleiderordnung, man zieht sich nur etwas schicker an. Ich habe aber von anderen Einsatzstellen gehört, dass Kopfbedeckung und lange Kleidung Plicht sind. Danach gab es noch etwas Kuchen, Kaffee und Tee, bei dem man sich einfach noch etwas unterhalten hat.

 Durch ein paar Wochenendtrips zu den anderen Freiwilligen nach PE, haben wir auch schon ein paar "locals" dort kennengelernt. Einer von ihnen arbeitet selber mit südafrikanischen Jugendlichen zusammen die ein Jahr in Deutschland verbracht haben und hat sich bei uns gemeldet, als er ein Rückkehr-Seminar in J-Bay gegeben hat. Er hat uns zu einem südafrikanisch-deutschen Abend eingeladen und wir haben mit ihnen gegrillt, Tabu gespielt und einfach einen schönen Abend gehabt. Am nächsten Tag hatten wir gleich die nächste Einladung von einem Lehrer zum Braaien, wo ich leider nicht mitkommen konnte, weil es mir nicht so gut ging. Aber was meine Mitbewohner erzählt haben, klang sehr gut und es waren wohl noch ein paar ander nette, interessante Leute dort. Auch wenn es meist eher ältere Leuten sind, mit denen wir hier Kontakt haben, fühlen wir uns hier sehr wohl und willkommen. Ich genieße es aber auch sehr in PE mit gleichaltrigen Südafrikanern Zeit zu verbringen, was immer sehr lustig ist! Dann hatten wir unser erstes Seminar mit allen Freiwilligen im "Areena Riverside Resort" nähe East London. Es ist eher ein Ferienreservat mit vielen outdoor Aktionen. Im Seminar ging es vor Allem um unsere Einsatzstellen und wie wir uns bis jetzt eingelebt haben. Es wurde individuell auf Probleme eingegangen und überlegt, was man für Sport-Aktionen planen kann. Jeder Ort hat eine Präsentation über seine Einsatzstelle und das Umfeld gestaltet und sie wurden in der großen Gruppe vorgestellt. Es war sehr schön zu sehen, wie die Arbeit bei den Anderen so läuft und dass man mit manchen Problemen nicht alleine ist. In der Freizeit haben wir dann natürlich das Angebot Kayak zu fahren und zu schwimmen ausgenutzt und haben einen "adventure hike" mit einem Guide mitten durch den Busch und entlang von steilen Felsen gemacht. Es waren insgesamt sehr gelungene Tage! In der Schule geht es jetzt langsam auch auf die Weihnachts-, oder hier Sommerferien zu. Es wird wärmer, die Kinder werden ungeduldiger und es fallen wieder einmal viele Unterrichtsstunden wegen der Exame aus. Am Ende des letzten Quartals gibt es an den meisten Schulen hier ein "Price Giving". Dort werden die besonders guten Schüler und auch Lehrer in den verschiedensten Kategorien geehrt. Philipp und ich wurden zu dieser Veranstaltung ebenfalls eingeladen und haben vormittags noch beim Aufbauen und Essen vorbereiten geholfen. Dann sind wir also abends, mit ungewohnt schicken Klamotten, in die große Halle einer High School in J-Bay gefahren. Es gab viele viele Reden und Ansprachen von den verschiedensten Leuten, die in irgend einer Weise mit der Pellsrus Schule etwas zu tun haben. Die Schüler und Lehrer haben Urkunden oder Pokale bekommen und sogar Philipp und ich wurden sogar auch geehrt. Das war schon ein tolles Gefühl dafür, dass wir hier arbeiten, eine Urkunde zu bekommen! Danach dachte ich, dass es vielleicht ein Buffett mit dem vorbereiteten Essen gibt, oder dass man die kleinen Blätterteig Kuchen und die herzhaft gefuellten "Fat-Cakes" (die ihren Names wirklich verdient haben) wenigstens gemeinsam isst. Aber jeder hat ein kleine, in Plastik verpackte Portion, zum Mitnehmen bekommen und ist nach Hause gefahren. Das Thema Umweltschutz wird hier manchmal nicht so eng genommen habe ich das Gefühl. 

 Auf dem Sport-Lehrplan steht für manche Klassen momentan Athletik an. Unsere Schule ist relativ gut ausgestattet und wir haben sogar Hochsprung Material gefunden (was aber leider doch nicht ganz vollständig ist.). Deswegen wollten wir Weitsprung üben, weil wir sogar ein kleines Feld dafür haben. Aber der Platz war total zugewachsen und so konnten wir auch das nicht machen. Dann habe ich mir in der nächsten Stunde ein paar Mädels geschnappt und habe mit ihnen den Platz von Unkraut befreit und den Sand neu aufgeschüttet. Die Lehrer waren sehr begeistert und es war wirklich keine schwere Arbeit. Man muss manche Dinge einfach Selber in die Hand nehmen! Als kleinen Abschluss bevor die Exame starten, haben wir ein kleines Fussball Turnier geplant. Manchmal ist es sehr anstrengend und zeitaufwendig solche Aktionen zu planen, da man mit vielen Lehrern reden und planen muss und ein einziges Gespräch meistens nicht reicht. Das Fussballturnier verlief viel besser als gedacht. Wir haben alle sowas zum ersten Mal geplant und waren uns teilweise nicht ganz sicher ob das alles so richtig ist. Aber unsere Spieler kamen alle und die Spiele verliefen sehr gut. Zwischendurch haben wir für Saft und Hotdogs für jeden gesorgt und zum Schluss gab es noch eine Urkunde für jeden. Leider konnten wir bis jetzt noch keine richtige Mädchen Fußball Mannschaft aufbauen, weshalb nur Jungs gespielt haben. Aber das planen wir für nächstes Jahr! 

Die letzten zwei Wochen hat Lea, eine ehemalige Freiwillige aus Namibia, bei uns gewohnt. Sie reißt durch Südafrika und führt Testungen an den verschiedenen Schulen der Einsatzstellen mit den Kindern durch,  über ihre motorischen und sportlichen Fähigkeiten. Diese vergleicht sie dann in ihrer Bachelorarbeit mit den Fähigkeiten deutscher Kinder. Es war eine echt schöne und interessante Arbeit. 


Jetzt geht es mit großen Schritten auf die Sommerferien zu und es fühlt sich, auch wenn überall Weihnachtslieder gespielt werden, nicht wie die Weihnachtszeit an. Mal sehen wie wir den Dezember auf dem bevorstehenden Road Trip so erleben. 

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