Gedanken zu den Aufgaben in unserem Freiwilligendienst

Letztens haben wir mit unserem Schulleiter ein sehr interessantes Gespräch geführt, in dem es um die Gemeinschaft und das soziale Leben hier in der Gesellschaft geht.


Er meint, dass das Thema Mobbing bei den Kindern und Jugendlichen momentan wieder sehr aktuell ist und es die Aufgabe der Eltern, Lehrer und auch uns Freiwilligen sei, den Kindern die richtigen Werte zu vermitteln und als Vorbild zu handeln. Viele Familien leben hier in wirtschaftlich und sozial schwierigen Verhältnissen, die Kinder  haben teilweise schlimme Dinge erlebt. Wo wir, als Menschen mit Schulabschluss und stabilem sozialem Umfeld, ansetzen und helfen koennen ist nicht eineutig zu sagen. Er hat es mit einer Metapher ganz gut auf den Punkt gebracht: Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen und du ernährst ihn für sein Leben. Das schwierige ist, dass jeder Schüler eine andere Erziehung genossen hat, in anderen sozialen Standards lebt, unterschiedliche Dinge erlebt hat, die einen prägen und und und... Jeder muss also individuell an unterschiedlichen Stellen der Entwicklung / des Lebens abgeholt werden und es sollte persönlich darauf eingegangen werden. Es funktioniert langfristig gesehen nicht, jedem das Gleiche zu erzählen, zu zeigen und das Gleiche zu fordern, weil jeder individuell ist und unterschiedlich im Leben steht. Dafür hat er einen weiteren Vergleich genutzt: Du hast einen Elefanten, einen Loewen, eine Giraffe und einen Affen. Jeder bekommt die Aufgabe, die Blätter eines hochgewachsenen Baumes zu erreichen. Der Elefant wird es kaum schaffen so hoch zu springen. Den Baum versuchen umzurennen liegt ebenfalls nicht in seiner Natur. Ähnlich ist es bei dem Löwen, der mit eigener Kraft nicht an die Blätter kommen wird. Der Affe wird aber mit Leichtigkeit hochklettern und die Aufgabe gut meistern können. Die Giraffe könnte sogar mit der Aufgabe unterfordert sein. Das ist der Punkt, weshalb man auf die Individualität der Schüler eingehen sollte, da durch soziale Probleme diese Unterschiede verstärkt auftreten. 


Meiner Meinung nach ist das in erster Linie die Aufgabe unseres Freiwilligendienstes. Gewisse Werte (auch durch das Medium Sport) zu vermitteln und den Schülern die Chance zu geben sich individuell weiter zu entwickeln. Das individuelle Eingehen auf die Schüler ist in einer so grossen Schule für die Lehrer fast unmöglich, weswegen es in den Familien und in unserer Arbeit umso wichtiger ist. Trotzdem können wir als Freiwillige nicht das gesamte Leben eines Kindes verändern und soziale Probleme aus dem Weg räumen. Wir können aber unsere Zeit für die Kinder nutzen und hoffen, dass irgendetwas zurückbleibt und es ihnen (vielleicht) irgendwann in der Zukunft helfen wird. 


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