Mein erster Roadtrip

Die Woche Ferien haben wir Freiwilligen zum Reisen genutzt, um das Land ein bisschen besser kennenzulernen. Wir sind in zwei Autos mit Mädels aus PE, Coffee Bay und Berlin (ja, so heißt hier wirklich eine kleine Stadt) losgefahren und haben teilweise die anderen Freiwilligen, aber auch andere schöne Städte besucht. Aus PE sind wir nach Grahamstown gefahren. Eine schöne Stadt, etwas im Landesinneren, mit vielen Studenten und einem schönen Backpackers in dem wir geschlafen haben. Backpackers sind meist sehr schöne Unterkünfte, die es hier fast überall gibt, in denen viele Reisende für einen günstigen Preis unterkommen. Man trifft hier wirklich fast überall auf nette, aufgeschlossene Menschen und es ergeben sich interessante Gespräche. So saß ich morgens, bevor die Mädels aufgewacht sind und wir zusammen gefrühstückt haben, draußen in der Sonne mit einem wunderschönen Ausblick in die Weite von Südafrika und habe mich lange mit dem Inhaber unterhalten, der selber schon sehr viel gesehen hat. 
Wir sind dann weiter nach Berlin gefahren, um die letzten Mitreisenden einzusammeln. Der Aufenthalt erwies sich aber als sehr kurz, da wir nach East London ins Krankenhaus, wegen eines verstauchen Knöchels mussten und durch den Zeitverlust geriet unser Plan etwas durcheinander. Da einem sehr stark davon abgeraten wird im Dunkeln Auto zu fahren, wegen der Tiere auf den Straßen und der Kriminalität, müssen wir immer genau planen wann wir wo losfahren. Die Sonne geht hier ja auch schon um 18 Uhr unter! Nachdem festgestellt wurde, dass an dem Knöchel nichts Schlimmeres ist, sind wir nach Port Alfred aufgebrochen. Dort sind wir in einem total sympathischen Backpackers gelandet. Er wird von einem jungen Paar geleitet, die sich sehr für Ihre Gäste interessieren und uns gleich abends zum Braaien eingeladen haben. Es war ein sehr lustiger Abend und uns wurde schon angeboten die nächste Nacht für den halben Preis zu bekommen. Am nächsten Tag hat ein Teil der Gruppe(mich eingeschlossen) eine Bootstour im Sibuya Nationalpark unternommen und die anderen sind in ein schönes Dorf und an den Strand gefahren. Die Bootstour hat mir echt gut gefallen, es ist immer total schön Zeit in der Natur zu verbringen und die Tiere zu beobachten. Wir sind auf einem Fluss zu einer Art Resort gefahren, in dem man Übernachtungen inmitten den Wäldern in kleinen Hütten buchen kann und manchmal sogar Elefanten an seinem Fenster vorbeilaufen sieht. Dort wurde ein großartiges Buffet für uns angerichtet und wir sind satt und glücklich wieder ins Backpackers gefahren. Da wir alle keine große Lust hatten sofort weiter zu fahren haben wir das Angebot angenommen und noch eine Nacht in Port Alfred verbracht. Am nächsten Tag ging es früh los, denn wir haben eine Zipline Tour im Areena Riverside Resort gebucht. Es ist ein Park mit ebenfalls vielen Tieren und vielen Aktionen. Also sind wir gesichert an ca 10 Ziplines hintereinander in den teilweise dschungelähnlichen Busch gerutscht, was wirklich Spaß macht! Anschließend durften wir noch eine Giraffe füttern und streicheln. Übernachtet haben wir bei den anderen Freiwilligen in East London, was auch wieder sehr interessant zu sehen war, wie sie wohnen und was sie von ihrer Arbeit erzählt haben. Dann ging es nach Morganbay, wo man nur über eine sehr (!!!) huckelige Straße hinkommt und wir nach einer Menge von Schlaglöchern sehr Angst um das Mietauto hatten:D Heile angekommen mussten wir erstmal diesen wunderschönen Ort bewundern. Der Backpackers liegt so halb im Wald, direkt an einem kleinen Fluss und man hat eine kleine Hütte ganz für sich alleine. Der Inhaber war wieder sehr freundlich und hat uns mit einer kleinen, grünen Schlange in der Hand begrüßt! Er ist wohl sehr tierbegeistert und zeigt seinen Besuchern dann gerne mal seine Haustiere. Wir haben den Tag am Strand verbracht und abends zusammen gekocht. Am nächsten Morgen war ich wieder sehr früh wach und habe auf der Terasse etwas gelesen, als auf einmal ein kleiner Affe vorbeikam! Da bin ich, als Affenliebhaberin, immer noch total begeistert:). 
Es ging dann mit einer vierstündigen Autofahrt weiter nach Coffee Bay, in das Haus unserer Mitfreiwilligen, wo wir auch noch andere Leute unserer Gruppe getroffen haben, die dort ebenfalls einen Zwischenstopp eingelegt haben. Am nächsten Tag haben wir uns Coffee Bay erstmal etwas angeschaut, was wirklich empfehlenswert ist! Es ist ein schöner, afrikanischer Ort, der meist aus runden Häusern mit Strohdächern besteht und ganz nah an dem berühmten Hole in the Wall liegt. 
Nach einem weiteren schönen Abend, sind wir am nächsten Tag über East London, zurück nach Berlin gefahren und haben dort eine Nacht verbracht. Abends haben wir eine Einladung zum Braaien wahrgenommen und sind in einem sehr urigen Hinterhof gelandet wo viele Locals gegessen und getrunken haben. Man kann dort Fleisch kaufen und es dann am offenen Grill grillen lassen, muss aber Brot und alles Andere selber mitbringen. Das Fleisch ist nach wie vor wirklich lecker hier und es war sehr schön etwas mehr in die Kultur einzutauchen. Die nächste, und letzte Nacht unseres Roadtrips haben wir in PE verbracht und schön ausklingen lassen. 
Das Roadtrip-Leben gefällt mir wirklich sehr gut! Es ist toll so viel in so kurzer Zeit sehen zu können und auch etwas abenteuerlich, was die Unterkünfte oder die Unternehmungen angeht. Trotzdem habe ich mich wirklich sehr gefreut wieder in J-Bay anzukommen und ich habe gemerkt, dass es sich wirklich wie "nach-Hause-kommen" anfühlt.

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