Die erste Woche an einer Südafrikanischen Grundschule

Wir werden morgens nach einer etwa 10 minütigen Autofahrt durch das Township von Paula und Jasper an der Pellsrus Primary School abgesetzt, während die beiden nach Humansdorp, zur St. Patricks Primary School, weiterfahren. Wir wurden total herzlich von den Lehrern aufgenommen und bei der wöchentlichen Versammlung der gesamten Schule vorgestellt. Das war ein wirklich überwältigendes Gefühl, die 1700 Schüler "Hello Isabel and Philipp" sagen- und anschließend ihre Schulhymne singen zu hören. Obwohl die Meisten mich hier Isabella nennen - der Name ist hier wohl nicht so bekannt. 
Dann wurde es spannend und sehr chaotisch, denn wir beide konnten uns beim besten Willen nicht alle Namen der Lehrer und deren Räume merken, also mussten wir uns jede Stunde erneut herumfragen. Aber uns wurde sehr gerne geholfen und oft angeboten zu den Lehrern zu kommen, falls etwas sei. 
Das Schuljahr geht hier bis Dezember, wenn auch die Sommerferien in Südafrika beginnen. Gerade ist Exam-Phase für die ersten Klassen, weshalb wir in dieser Zeit leider keinen Unterricht in diesen Klassen machen konnten. Auch in anderen Klassen wussten noch nicht alle Lehrer Bescheid, dass wir ab jetzt wieder einmal die Woche mit den Schülern Sport machen, was uns dann wieder eine Freistunde mehr gebracht hat. Aber diese Flexibilität müssen wir auch in Zukunft an den Tag legen können, denn bei schlechtem Wetter kann natürlich auch kein Outdoor-Sport gemacht werden. Das war diese Woche auch schon der Fall und wir haben in manchen Klassen einfach etwas über Deutschland und die Unterschiede zu Südafrika gesprochen. Und genau wie wir uns erstmal an den Straßenverkehr, die Währung und das Wetter gewöhnen mussten, waren die Schüler auch total überrascht, dass es zum Beispiel im Dezember in Deutschland schneit. 
Als das Wetter den Unterricht dann zuließ, mussten wir erstmal in den Ablauf der Schule und die Mentalität der Kinder reinkommen. Aber die Stunden werden von Tag zu Tag routinierter und wir wissen immer besser, wie wir mit den Kindern umgehen müssen. Aber wie alle Kinder auf der Welt, macht es den Schülern einfach Spaß, sich auszulassen und Spiele zu Spielen. Das macht uns wiederum sehr viel Spaß, dafür der Auslöser zu sein! Die Kleineren hängen oft erstmal einfach an uns und fassen unsere Haare an oder bewundern unsere Augenfarbe - was ziemlich süß ist, aber auch echt anstrengend sein kann! Und mit den Älteren (bis 7. Klasse) kann man sich gut unterhalten und etwas Afrikaans beigebracht bekommen.
Die Schule hat glücklicherweise zwei große Rasenfelder und ein kleineres Betonfeld, was manchmal nicht der Fall an anderen Grundschulen hier ist. Also können wir auch richtige Trainings für Fußball oder andere Sportarten anbieten. Nachmittags haben wir jetzt schon eine Jungs- und Mädchen-Fußballmannschaft trainiert und wollen bald mit einem Tischtennis Projekt in der Schule beginnen. Vor allem die Jungsmannschaft müssen wir jetzt regelmäßig trainieren, da am Wochenende ein Turnier in J-Bay sein wird, zu dem unser Team antritt.
Auch wenn jetzt noch Vieles sehr neu und ungewohnt ist, kommen wir schnell in den Ablauf rein und fühlen uns von Tag zu Tag wohler an der Schule.
Einmal in der Woche werden wir ab jetzt nach Mondplaas zu einem weiteren Projekt fahren. Das ist eine Farm, etwas außerhalb von J-Bay. Nachmittags haben Kinder und Jugendlich die Möglichkeit dorthin zu gehen um sich zu treffen, Spiele zu spielen oder Sport zu machen. Es werden auch manchmal Ausflüge zu einem Fluss mit anschließendem Braai (Grillen) angeboten. Wir sind sehr gespannt wie es dort sein wird!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0